Foto: Anna, pixabay

Kontaktbeschränkungen, besorgniserregende Fallzahlen, Sorgen um Omi und Opa…. Dieses Weihnachten wird eine Herausforderung für uns alle. Vor allem Kinder können hier Ängste entwickeln! Wie wir dennoch ein wenig “Normalität” und Geborgenheit während der Feiertage genießen können, sagt uns die Erziehungsberaterin Friederike Krisch von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung

Das bevorstehende Fest der Familie wird dieses Jahr definitiv anders werden.

Ausgedehnte Verwandtschaftsbesuche, der Skiurlaub und andere liebgewonnene Traditionen werden nicht möglich sein. Und im Moment sieht es auch ganz danach aus, dass Corona und die dadurch bedingten strengen Beschränkungen bis weit ins neue Jahr 2021 andauern werden. „Wir alle leben in einer permanenten Unsicherheit und in einem anhaltenden Anspannungszustand“, sagt Friederike Krisch von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. „Das führt natürlich gerade bei Eltern zu einer gewissen Ermüdung und Erschöpfung. Niedergeschlagenheit, negative Gefühle oder gar Ängste machen sich breit.“

Auch immer mehr Kinder entwickeln Ängste in Bezug auf das Corona-Virus – vor allem durch das, was ihnen durch die Medien, aber auch durch die Gesellschaft vermittelt wird. Gerade bei Kindern kann leicht der Eindruck entstehen: Wenn ich etwas falsch mache, müssen Oma oder Opa sterben. „Da lastet ein unglaublicher Druck auf den Kindern“, so die KJF Erziehungsberaterin. Darum sei es besonders wichtig, dass Eltern gegenüber ihren Kindern Verhaltensregeln wie das Tragen der Maske oder die geltenden Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten mit Logik und der Wahrheit begründen und dabei nicht mit Angst arbeiten.

„Für Kinder ist es eine Entlastung, wenn sie über ihre Ängste, etwa davor, dass ihre Großeltern oder Freunde krank werden könnten, oder davor, dass sie gar niemanden mehr zum Spielen treffen dürfen, sprechen dürfen und auch gehört werden“, sagt Friederike Krisch. Ein Kleinreden der Sorgen der Kinder mit Kommentaren wie „Das ist doch nicht so schlimm“ sollten Eltern vermeiden. Die bessere Lösung sei es, das Kind quasi durch seine Emotionen zu „coachen“ und diese gemeinsam auszuhalten. Zum Beispiel mit einer simplen Reaktion wie dieser, die Verständnis für die Gefühle des Kindes signalisiert: „Ja, das verstehe ich, dass du traurig bist, weil du die Großeltern dieses Weihnachten nicht sehen kannst.“ Erst danach sollte, wenn überhaupt möglich, eine Lösung gesucht und auch das Kind in die realistische Lösungssuche mit einbezogen werden. Zum Beispiel: ein Videotelefonat zu machen oder etwas zu basteln und einen Brief zu schicken.

Den eigenen Planungszeitraum verkürzen


„Ob Kinder oder Erwachsene – wir alle müssen nach wie vor unglaublich flexibel sein und akzeptieren lernen, dass wir in unserem Alltag zu einer neuen Normalität finden müssen, um psychisch stabil und gesund bleiben zu können“, erklärt die KJF Erziehungsberaterin. Zu der Illusion, dass alles einmal wieder so wird, wie es vor Corona war oder dass der aktuelle Zustand zu einem bestimmten Stichtag einfach vorbei ist, sollten sich Erwachsene nicht hinreißen lassen, so Friederike Krisch. Der Tipp der KJF Erziehungsberaterin, wie das gelingen kann: Den eigenen Planungszeitraum deutlich verkürzen auf den Bereich, den man realistisch überblicken kann – etwa eine Woche. Gedanken, die sich auf Ereignisse oder Pläne danach beziehen, sollte man bewusst zurückstellen. Außerdem hilft es, sich immer wieder auf das zu konzentrieren, was gut klappt, was auch Positives in der aktuellen Situation steckt. „Manche Familien haben sich inzwischen gut in dieser neuen Normalität eingerichtet und erleben zum Beispiel mehr Ruhe im Alltag“, berichtet Friederike Krisch. Außerdem spüren viele, dass es sowohl beruflich als auch privat gut tut, Neues auszuprobieren oder um die Ecke zu denken, um neue Lösungen zu finden. Da macht man im Moment eben den Fitnesskurs via Livestream des Sportstudios. Und auch Weihnachten wird zwar anders werden, aber es wird das Fest der Familie bleiben.




Konkrete Ideen für die bevorstehenden dreiwöchigen Weihnachtsferien

  •  Eine Balance finden zwischen verplanter und unverplanter Zeit. Viele der bisherigen Traditionen werden zwar nicht möglich sein, trotzdem sollten Familien zu Beginn der Ferien gemeinsam einen Plan aufstellen und dafür Ideen für gemeinsame Unternehmungen sammeln. Natürlich bieten sich auch Projekte an, wie zum Beispiel ein Kinderzimmer neu zu streichen. Gerade für Kinder und Jugendliche ist es jedoch auch wichtig, zwischendrin unverplante Zeiten vorzusehen. 
  • Gemeinsam eine Schatzkiste basteln und befüllen. Hinein kommen Erinnerungsstücke aus diesem Corona-Jahr 2020, zum Beispiel besondere Basteleien, die man während des Lockdowns, der Schulschließungen oder einer Quarantäne-Zeit gebastelt hat, Fundstücke oder Mitbringsel von Ausflügen oder Spaziergängen, mit einem Stern oder einer Sonne, in deren Strahlen die positiven Aspekte des Jahres geschrieben werden. Negative Erlebnisse kann man loswerden, indem man sie auf Steine oder Schiffchen schreibt und in einem Bach wegschwimmen lässt. 
  • Ein Jahresrückblick-Fotoalbum zusammenstellen. Dafür zum Beispiel auch die Verwandtschaft, die man dieses Jahr vielleicht gar nicht oder nur ganz selten gesehen hat, bitten, dass sie Fotos beisteuert. So kommt doch die ganze Familie, zumindest in Bildern, zusammen. Je nach Alter der Kinder kann man ein Fotobuch digital erstellen oder per Handarbeit basteln.

Quelle: www.kjf-kinder-jugendhilfe.de/erziehungsberatung

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