Viele Jugendliche erkennen Fake News nicht. Mit der Verbreitung von täuschend echten KI-Bildern, Videos oder Audioaufnahmen wird Medienkompetenz – also die Fähigkeit, Medien sinnvoll, kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen – zur Schlüsselkompetenz. „Viele Jugendliche hinterfragen Inhalte kaum noch. Die nötige Skepsis fehlt – und das fällt auch in der Beratung auf“, berichtet Michael Leicht von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Kempten-Oberallgäu der KJF Soziale Angebote Allgäu.

Das kannst du gegen Fake News tun
Eltern können viel dazu beitragen, ihre Kinder im Umgang mit Informationen zu stärken. Und zwar, indem du im Alltag zum Vorbild wirst: Unterstütze dein dabei, Nachrichten richtig einzuordnen, Inhalte kritisch zu hinterfragen und die Auswirkungen von Algorithmen zu verstehen.
„Mit einer Begrenzung der Medienzeit ist es nicht getan – auch wenn viele Eltern sich das wünschen. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder in ihrer social-media-geprägten Lebensrealität nicht allein lassen. Dafür müssen sie sich selbst damit auseinandersetzen und mit der digitalen Welt ihres Kindes beschäftigen. Nur wer weiß, wie TikTok und Co funktionieren und welchen Inhalten das Kind täglich ausgesetzt ist, kann sinnvoll begleiten“, so Michael Leicht.

So stärkst du die Medienkompetenz deines Kindes:
- Ins Gespräch kommen
Kinder erzählen oft beiläufig, was sie online gesehen oder gelesen haben – ob beim Abendessen oder im Auto. Nutze diese Momente, um nachzuhaken: Wo hast du das gelesen? Klingt das für dich logisch? Wurde eine Quelle angegeben? So förderst du kritisches Denken im Alltag. - Vielfalt zeigen
Sei Vorbild und zeig deinem Kind, wie vielfältig Medien sein können: Schaut gemeinsam Nachrichtensendungen, vergleicht verschiedene Online-Quellen oder lest Zeitung. Das erweitert den Blick.

- Wissen über Algorithmen vermitteln
Erkläre, wie soziale Netzwerke funktionieren, dass Algorithmen vor allem Inhalte zeigen, die zur eigenen Meinung passen – und warum es wichtig ist, auch andere Perspektiven und eine gewisse Informationsbreite kennenzulernen. - Weltgeschehen gemeinsam einordnen
Sprich mit deinem Kind über aktuelle Themen. So helfst du dabei, Informationen zu sortieren, einzuordnen und Zusammenhänge zu erkennen. Dafür braucht es auch dein eigenes Interesse am Weltgeschehen. - Vertrauen und Offenheit schaffen
Nur wenn Kinder das Gefühl haben, dass sie mit ihren Medienerlebnissen ernst genommen werden, suchen sie das Gespräch. Deine Offenheit und dein Interesse sind dabei grundlegend. - Digitale Auszeiten gemeinsam gestalten
Ein gemeinsamer „Digital-Detox“-Tag – zum Beispiel ein Sonntag ohne Smartphone – kann helfen, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren. Das schafft Raum für Gespräche und Bewusstsein – für alle in der Familie.
Hier bekommst du Unterstützung
An über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
Quelle: KFJ Augsburg
Bilder: Pexels / Matilda Wormwood, Kampus, Cottonbro, rdne
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