Kinder verbringen – genau wie Eltern – immer mehr Zeit an Smartphone und Co. Der Medienratgeber “Schau hin!” gibt Tipps zur Handy-Nutzung und auch zur Offline-Zeit.

Die Gewohnheiten überprüfen

Wenn jeder in der Familie ständig das Smartphone in der Hand hat, leidet die Gemeinsamkeit. Eltern haben das Gefühl, selbst zu wenig Zeit für Familie, Freunde und Hobbys zu haben. Gleichzeitig finden sie, dass ihr Kind zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringt. „Den meisten ist gar nicht bewusst, wie lange sie wirklich jeden Tag vor dem Bildschirm sind – das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene“, sagt Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!. Sie empfiehlt einen regelmäßigen Smartphone-Check, der zeigt, welche Apps wie lange genutzt werden. „Gemeinsame Medienauszeiten helfen der ganzen Familie, sich eine Pause zu nehmen und zu genießen, einmal nicht erreichbar zu sein.“ Wer bewusst für Auszeiten sorgt, bekommt ein besseres Gefühl dafür, wie schnell es geht, sich in medialen Angeboten zu verlieren.

Handy-Nutzung und Tablets: Medienzeit nach Alter staffeln

Drei Teens bei Handy-Nutzung
Handy-Nutzung mit Kopfhörer

Jüngere Kinder brauchen bei der Smartphone- und Tablet-Nutzung eine verlässliche Vorgabe und Unterstützung bei deren Einhaltung. Jugendliche haben oft schon ein eigenes Gerät. Ihnen hilft ein flexibles Zeitbudget dabei, sich ihre Bildschirmzeit immer selbstständiger einzuteilen. SCHAU HIN! empfiehlt folgende Richtwerte zur Orientierung: 

  • bis fünf Jahre bis zu einer halben Stunde Bildschirmzeit am Tag
  • von sechs bis neun Jahre täglich bis zu einer Stunde Bildschirmzeit
  • bei älteren Kindern ab zehn Jahren ein wöchentliches Zeitkontingent mit einer Stunde pro Lebensjahr in der Woche

Regeln für die Handy-Nutzung vereinbaren

Für den Familienalltag ist es sinnvoll, Absprachen zur Handy-Nutzung zu treffen:

  • Zum Beispiel hat das Smartphone beim Essen oder bei Familienzeiten für alle Sendepause. Dafür kann ein „Handyparkplatz“ eingerichtet werden.
  • „Bildschirmfreie Schlafenszeit und ein medienfreier Tag in der Woche oder auch kürzere Auszeiten jeden Tag verschaffen Kindern die Ruhe, Zeit und Aufmerksamkeit, andere Fähigkeiten auszuprobieren und Interessen wiederzuentdecken, die vielleicht zu kurz gekommen sind“, sagt Langer.
  • Eltern haben so die Möglichkeit, ohne Ablenkung Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.
  • Kinder können in dieser Zeit die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern genießen.
  • Das gelingt allerdings nur, wenn sich jedes Familienmitglied auch daran hält. 

Generell ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern einen bewussten Umgang mit Medien vorleben, indem sie das Handy bei Gesprächen, beim Essen, beim Waldspaziergang oder bei der Autofahrt lautlos stellen oder ganz ausmachen. Langer: „Eltern sind Vorbilder – auch bei der Mediennutzung ihrer Kinder.“

Quelle: „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“

Fotos: Pexels / Vanessa Loring, Katerina Holmes und Antoni Shkraba

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