Verharmlost, unterschätzt, tabuisiert: In der Schwangerschaft ‘ab und zu ein Gläschen Sekt, zum Essen mal einen trockenen Roten oder auch ein Fläschchen Bier…’. Früher hieß es, das alles wird schon nicht schaden.

Heute steht fest: Alkoholkonsum – ob nur gelegentlich oder regelmäßig
– ist für das Ungeborene gefährlich. Punkt!

Die Gefahr hat einen Namen: Fetale Alkoholspektrums-Störung,
kurz auch FASD genannt (aus dem Englischen Fetal Alcohol Spectrum Disorder).


Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts kommen jährlich 10.000 Neugeborene mit Alkoholschäden zur Welt. Die Dunkelzifferwird auf weitere 11.000 bis 16.000 geschätzt. FASD ist die häufigste Ursache für geistige Behinderung und tritt damit beispielsweise doppelt so häufig wie das Down-Syndrom auf.

Alkohol passiert die Plazenta ungehindert, so dass der Embryo oder Fötus den gleichen Alkoholpegel wie seine Mutter aufweist. Im Klartext heißt das: Während die werdende Mutter von einem Glas Sekt noch nicht einmal einen Schwips bekommt, kann das Ungeborene schon einen Vollrausch haben, der die kindliche Entwicklung bereits empfindlich stören kann.


Die Liste der alkoholbedingten Folgen ist erschreckend:

Fehlbildungen am Skelett und an den Organen, Herzfehler, Wachstums-, Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen und häufig eine verminderte Intelligenz bis hin zu lebenslanger körperlicher und geistiger Schwerbehinderung.

Wenn alle Schwangeren konsequent auf Alkohol während der Schwangerschaft verzichten, ist FASD vermeidbar. Daher: Hände weg vom Alkohol, egal in welcher Form und wie verlockend und verführerisch der Anlass auch sein mag.

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