Kind isst nicht? Tipps für den Umgang mit wählerischen Essern

Ihr sitzt als Familie am Esstisch und euer Kind schiebt sein Essen mit dem Löffel wieder nur hin und her? Enden Mahlzeiten oft in einer Diskussion oder gar in Tränen? Das Essverhalten des Nachwuchses kann für viele Eltern oft zu einem Anlass von Sorge werden, insbesondere wenn dem Kind einfach nichts zu gefallen scheint. Wir haben für euch einige Tipps zusammengestellt, wie ihr euren wählerischen Esser unterstützen könnt:

Zeigt eurem Kind Geduld und Verständnis

Es ist völlig normal, dass Kinder gelegentlich wenig Appetit haben und die Gründe dafür sind zahlreich: Sie könnten sich unwohl fühlen, schlecht gelaunt oder schlichtweg nicht hungrig sein. Geduld und Verständnis sind daher besonders wichtig, denn Druck und Zwang können die Abneigung gegen bestimmte Speisen nur noch weiter verstärken.

Unbekannte Lebensmittel vorstellen

Kinder haben oft spezielle Vorlieben beim Essen. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, Mahlzeiten vielfältig und ansprechend zu gestalten, besonders bei noch unbekannten Lebensmitteln. Findet also kreative Wege, um das Essen optisch attraktiver zu machen. Das könnt ihr erreichen, indem ihr verschiedene Farben, Texturen und Geschmacksrichtungen ausprobiert. Dadurch erhöht ihr die Wahrscheinlichkeit, dass euer Nachwuchs neue Lebensmittel probiert und vielleicht sogar zu mögen beginnt. Euch fällt nichts ein? Hier findet ihr einige Rezeptideen.

Gemeinsam kochen und essen

Kinder, die beim Kochen helfen, sind oft motivierter, neue Dinge auszuprobieren. Verwandelt die Zeit am Herd also in eine Familienaktivität, an der sich jeder beteiligt. Doch auch die Zeit am Esstisch solltet ihr zusammen verbringen. Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig, um eine positive Essensumgebung zu schaffen. Achtet darauf, dass Ablenkungen wie Fernsehen oder Smartphones vermieden werden.

Lobt euer Kind, statt es zu belohnen

Lockt euer Kind nicht mit Belohnungen zum Essen. Dies kann unter anderem zu ungesunden Essgewohnheiten führen. Lobt euren Nachwuchs stattdessen, wenn er etwas Neues ausprobiert, selbst wenn es nur ein kleiner Bissen ist. Das schafft eine positive Atmosphäre rund ums Essen und zeigt eurem Kind, dass es für seine Bemühungen geschätzt wird.

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Routine

Eine regelmäßige Essensroutine kann eurem Kind Sicherheit geben und Unsicherheiten reduzieren. Es lernt, wann die Mahlzeiten stattfinden und entwickelt dadurch ein regelmäßiges Hunger- und Sättigungsgefühl. Versucht daher, feste Essenszeiten einzuhalten und zwischendurch leichte Snacks anzubieten, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.

Hilfe von Fachleuten

Wenn die Nahrungsverweigerung eures Kindes über einen längeren Zeitraum anhält, Gewichtsverlust auftritt oder gesundheitliche Probleme entstehen, ist es ratsam, einen Arzt, einen Ernährungsexperten oder einen Psychologen aufzusuchen.

In den meisten Fällen wachsen Kinder aus dieser Phase heraus und erweitern mit der Zeit ihre Essgewohnheiten. In einigen Fällen sind die Kinder jedoch nicht einfach wählerische Esser, sondern leiden möglicherweise unter einer Nahrungsaversion. Hierbei handelt es sich um eine sensorische Empfindlichkeit, bei der die betroffene Person bestimmte Nahrungsmittel aufgrund ihrer Konsistenz oder Textur ablehnt, wie z.B. schleimige, klebrige, sandige oder gummiartige Texturen.

Dies kann dazu führen, dass sie bestimmte Lebensmittel nicht essen oder vermeiden, die diese Texturen aufweisen. Besteht der Verdacht einer Nahrungsaversion, ist es wichtig, einen Spezialisten zu konsultieren.

Beitragsbild: © Drazen Zigic // freepik
Autorin: Olga Reich