Führende Kinderkardiologen warnen vor Energydrinks. „Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindeutig, dass Energydrinks für Kinder und Jugendliche gefährlich sind. Schon eine einzelne große Dosis kann Blutdruck und Herzfrequenz erhöhen, den Schlaf verschlechtern und Herzrhythmusstörungen begünstigen. Der Konsum von Energydrinks für Kinder und Jugendliche muss aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt werden“, sagte Prof. Dr. Nikolaus Haas, Direktor der Kinderkardiologie des Uniklinikums München.
Die Verbraucherorganisation foodwatch forderte die Bundesregierung auf, endlich eine Altersgrenze für Red Bull, Monster und Co. einzuführen – wie es andere europäische Länder längst tun.

Kritik an Studie zu Energydrinks
Prof. Dr. Haas und mehrere Kollegen kritisieren die vergangene Woche veröffentlichte EDKAR-Studie, wonach Energydrinks zunächst keine Herzschäden bei Kindern verursachen, als wenig aussagekräftig:
- Selbst Tabak- und Alkoholkonsum zeige in den Studiendaten keine Veränderungen an der Herzgesundheit von Jugendlichen – dennoch sei völlig klar, dass Alkohol und Tabak zwei entscheidende Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien.
- Das Konzept der Studie und die vorgelegten Daten lieferten keine zuverlässigen Informationen über das Risiko von Herzerkrankungen durch diese Getränke.
- Zudem gebe es methodische Mängel.
- So seien für Jugendliche Erwachsenen-Referenzwerte verwendet worden beispielsweise für die einfachen Messwerte wie Gewicht, Größe und BMI, die Herzwanddicke und alle Echokardiographie-Messwerte. Zudem hätten notwendige Messmethoden wie 24-Stunden-EKG und 24-Stunden-Blutdruckmessung gefehlt.

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Foodwatch fordert Altersgrenzen für Minderjährige
Die EDKAR-Studie wurde 2020 von der damaligen Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) in Auftrag gegeben. Erklärtes Ziel war, eine Entscheidungsgrundlage zu liefern, ob und wie Minderjährige vor einem übermäßigen Konsum von Energydrinks geschützt werden müssen.
„Fünf Jahre lang hat die Bundesregierung die Warterei auf die BfR-Studie als willkommene Ausrede genutzt, um nichts zu tun, während Länder wie Großbritannien oder Polen längst Altersgrenzen für Energydrinks einführen“, sagte Dr. Rebekka Siegmann von foodwatch. „Wir schützen unsere Kinder und Jugendlichen vor Tabak und Alkohol – und sollten sie auch vor gefährlichen Energydrinks schützen. Die Koffeinbomben sind nichts für Minderjährige.“

Zwei Drittel aller Jugendlichen trinken regelmäßig Energydrinks
Energydrinks sind besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt. 68 Prozent der Jugendlichen in der EU trinken regelmäßig Energydrinks, 17 Prozent der jungen Konsumenten in Deutschland trinken mehr als einen Liter auf einmal. Und das, obwohl ein Jugendlicher mit 50 Kilogramm Körpergewicht die maximal empfohlene Menge Koffein pro Tag schon mit einer handelsüblichen Halbliterdose überschreitet.
Neben foodwatch fordern auch die Verbraucherzentralen ein Verkaufsverbot an Minderjährige. Der Bürgerrat Ernährung des Deutschen Bundestages setzt sich für eine Altersbeschränkung ab 16 Jahren ein. Polen, Lettland, Litauen und Rumänien haben den Verkauf von Energydrinks an Minderjährige bereits verboten, Großbritannien hat eine Altersgrenze angekündigt.
Quelle: Foodwatch
Fotos: Unsplash / Thom Masat, Jorge Franganillo
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