Cash Stuffing oder Haushaltsbuch – welche Sparstrategie passt zu meiner Familie?
Werbung
Das tägliche Leben scheint teurer zu werden. Deshalb suchen Menschen immer mehr nach Strategien, einen finanziellen Sicherheitspuffer anzulegen. Dafür ist es nötig, das Familien-Budget besser im Blick zu behalten, um dann besonders die Ausgaben strenger kontrollieren zu können. Über die Jahre haben sich dafür zwei Ansätze bewährt: Die Umschlagmethode und das altmodisch klingende, aber überraschend moderne Haushaltsbuch.
Andre Tintrop, Head of Customer Relationship Management von Consors Finanz (Quelle: Consors Finanz)
Cash Stuffing als moderne Umschlagmethode
Bargeld statt digital. Die Umschlagmethode ist heute besonders durch TikTok als „Cash Stuffing“ bekannt und setzt auf die physische Handhabung von Geld. Dabei wird ein vorab festgelegter Betrag zu Monatsbeginn vom Konto abgehoben und in verschiedene Kuverts für unterschiedliche Ausgabenkategorien gesteckt – von Lebensmitteln über Mobilität bis hin zu Unterhaltung. Damit sind die Möglichkeiten und Grenzen für die Familienkasse klar definiert und „greifbar“. So funktionierts:
- Überblick über Fixkosten verschaffen: Als erstes ist es wichtig auszurechnen, welche fixen Ausgaben wie Miete, Strom, Versicherungen, Handyvertrag und Hobbies, jeden Monat vom Konto abgebucht werden.
- Restbudget festlegen: Wie viel bleibt von den Einnahmen nach Abzug der Fixkosten noch übrig?
- Lebensbereiche definieren und budgetieren: Nun gilt es, das Restbudget in Kategorien wie Nahrungsmittel, Mobilität, Shopping etc. aufzuteilen. Jede dieser Kategorien erhält ein eigenes Kuvert. So wird festgelegt, wie viel des verfügbaren Budgets für die einzelnen Lebensbereiche ausgeben werden können.
- Umschläge vorbereiten: Nun wird der monatliche Verfügungsrahmen vom Konto abgehoben und in Form von Bargeld in festgelegter Höhe in die Umschläge gesteckt. Jeder Umschlag enthält jetzt das monatliche Ausgabenlimit für den jeweiligen Bereich. Für eine noch genauere Überwachung der Finanzen können die Gelder durch vier geteilt werden. So erhält man ein wöchentliches Limit.
- Grenzen setzen: Bei einem Essenseinkauf beispielsweise kommt nur das Kuvert für Speisen und Getränke (der jeweiligen Woche) zum Einsatz. Damit ist klar: Das Geld wird allein hierfür eingesetzt und nicht für Spontankäufe anderer Dinge.
- Glühwein als Genuss: Die Top-Sorten für den Winter
- Erstes Weihnachten mit Baby – Tipps für ein entspanntes Fest
- Habe ich genug Milch beim Stillen? 5 beruhigende Fakten
- Filme für die ganze Familie in der Adventszeit
- Unterkühlung droht: Baby im Winter richtig anziehen
Ein Nachteil der Umschlagmethode ist, dass das Bargeld in den Umschlägen leichter verloren gehen oder gestohlen werden kann, wenn diese beispielsweise in der Jackentasche transportiert werden. Im Gegensatz zu Bankkonten, in denen Einlagen durch die Einlagensicherung bis zu einem bestimmen Betrag geschützt sind, ist deshalb größere Vorsicht beim Umgang mit den Umschlägen geboten. Ein weiterer Nachteil sind die eingeschränkten Verwendungsmöglichkeiten von Bargeld, weil zum Beispiel keine Online-Zahlungsoptionen dafür existieren.
Haushaltsbuch – Tradition in neuem Gewand
Das Haushaltsbuch ist ein zeitloser Klassiker für Familien. Der Ansatz setzt auf die Dokumentation aller Einnahmen und Ausgaben in Form eines klassischen Papierbuchs oder einer digitalen Version. Für Ersteres gibt es kostenlose Vorlagen bei der Verbraucherzentrale und für Letzteres empfehlen sich Kalkulationsprogramme wie Excel oder Numbers, aber auch spezielle Apps wie Monefy. So geht’s:
- Wahl der bevorzugten Methode: Was passt am besten? Papier, digitale Kalkulationsprogramme oder Apps?
- Ermitteln des gesamten Einkommens: Wie viel Geld steht zur Verfügung? Hier gilt es, alles zu beachten: Lohn, Arbeitslosen-, Kinder- und Wohngeld. Weihnachts-, Urlaubsgeld und Geldgeschenke sollten separat aufgelistet werden.
- Fixkosten identifizieren: Nun werden alle Fixkosten vom zur Verfügung stehenden Geld abgezogen. Sind die festen Ausgaben zu hoch, ist es wichtig zu prüfen, welche Ausgaben tatsächlich notwendig sind – oder durch günstigere Alternativen ersetzt werden können. Bei Bedarf empfiehlt sich die Hilfe durch eine Schuldnerberatungsstelle.
- Variable Ausgaben einteilen: Dafür werden alle variablen Ausgabenkategorien wie beispielsweise Essen, Unterwegs, Schönheit / Gesundheit, Kommunikation und Sonstiges zugeteilt. Wichtig ist es, möglichst genau zu sein.
- Monatliches Überprüfen der Finanzen: Bleibt nach Abzug der fixen und variablen Ausgaben noch Geld übrig, ist Sparen möglich. Sinkt die Zahl ins Minus, muss analysiert werden, ob es Ausgaben gibt, auf die im nächsten Monat verzichtet werden kann oder die kurzfristig anders abgedeckt werden können. Vielleicht müssen sie auch dauerhaft entfallen.
- Ergebnis übertragen: Ob Plus oder Minus – die Endsumme wandert in jedem Fall in den nächsten Monat mit. Entscheidend ist, das Haushaltsbuch konsequent weiterzuführen.
- Drei Ausfüll-Tipps: Ausgaben zeitnah eintragen, Quittungen aufbewahren und jeden Betrag erfassen. Auf diese Weise gibt es keine Überraschungen am Monatsende.
Auch das Haushaltsbuch besitzt nicht nur Vorteile. Das Führen eines Haushaltsbuchs erfordert viel Zeit und Disziplin, um alle Einnahmen und Ausgaben in einem Familienhaushalt zu dokumentieren. Besonders bei kleinen Beträgen und zusätzlichen Bargeldzahlungen kann es schwierig sein, wirklich alle Ausgaben lückenlos zu erfassen.
Fazit
Ob Umschlagmethode oder Haushaltsbuch – beide Methoden besitzen ihre eigenen Vorzüge, aber auch Nachteile. Sie sind jedoch individuell nach den Vorlieben oder Bedürfnissen der eigenen Familie formbar. Wichtiger als das Wie ist jedoch das Warum. Denn alle Finanzstrategien sind nur unterschiedliche Mittel für das gleiche Ziel: bewusster zu haushalten, damit am Ende vom Geld nicht noch Monat übrig ist. Das ist der entscheidende Schritt.
Interessante Blogbeiträge
Energie sparen im Haushalt mit den richtig...
AKTUELLES
Beim Duschen kann man am meisten sparen:
WeiterlesenKosten sparen beim Waschen und Spülen
Wohnen
Wäsche waschen und dabei Kosten sparen? Wir haben Online-Rechner entdeckt, die dir dabei helfen.
WeiterlesenDas erste verflixte Babyjahr: 10 goldene T...
Baby, Experten-Gespräche, Gesundheit, Schwangerschaft & Geburt
10 Tipps, mit denen man das erste Jahr Familienglück überlebt:
Weiterlesen3 Tipps für: Nachhaltigkeit mit Kindern sp...
Kids
Drei Tipps, um mit Kindern über Wünsche und nachhaltigen Konsum zu sprechen:
WeiterlesenInteressante Rubriken