Die Verbraucherzentrale NRW hat verschiedene Varianten von Flavored Water getestet. Ein zentrales Ergebnis des Marktchecks: Die meisten Produkte enthalten Süßungsmittel. Die können zwar dazu animieren, mehr zu trinken, sollten aber nur in Maßen konsumiert werden.

Was ist Flavored Water?
Ob als bunte Brausetabletten, praktische Aroma-Sticks oder innovative Aroma-Pods – „Flavored Water“-Produkte sind aus dem Lifestyle-Markt kaum noch wegzudenken. Influencer:innen und Social Media-Kampagnen bewerben diese Produkte als unverzichtbare Begleiter im Alltag – oft zusammen mit schicken Trinkflaschen, die den Look noch abrunden. Für viele Menschen stehen der Spaßfaktor und das Design im Vordergrund.
Wer an dem trendigen Lifestyle teilhaben will, wird auch ordentlich zur Kasse gebeten. Die Preise reichen pro Liter von 18 Cent bis hin zu 2,65 Euro. Zum Vergleich: Ein Liter Leitungswasser kostet nur 0,3 Cent.


Fast alle Produkte enthalten Süßungsmittel
Insgesamt hat die Verbraucherzentrale NRW neun verschiedene „Flavored Water“-Produkte untersucht. Darunter waren
- Brausetabletten, die im Wasser aufgelöst werden (Waterdrop und Zen Drops)
- Kalt gebrühter Tee (Teekanne und Meßmer)
- Aroma-Sirup und Aroma-Tropfen, die ins Wasser gegeben werden (More und Lean:Life)
- Aroma-Sticks, die als Pulver oder Flüssigkeit ins Wasser eingerührt werden (Oh la laqua und Drinkerie)
- Aroma Pods, bei denen nicht das Aroma direkt ins Wasser gegeben wird, sondern per Duftaufsatz über die Nase funktioniert (Air Up)
Das Ergebnis:
- Neben „air up“ kommt nur ein Produkt der Stichprobe ohne süßende Zusätze aus.
- Auch Aromen werden häufig genutzt.
„Mehr Wasser zu trinken ist zwar gut“, erklärt Hannah Zeyßig, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale NRW, „aber bei ‚Flavored Water‘ besteht die Möglichkeit, dass man sich an viel Süße und künstliche Aromen gewöhnt. Gerade Kinder sollten Getränke mit Aromen und Süßungsmitteln nicht zu häufig konsumieren, da sie sonst vielleicht nur noch schwer für Ungesüßtes zu gewinnen sind. Das gesündeste Getränk ist immer noch Leitungs- oder Mineralwasser.“

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Viele Zusätze sind für die Gesundheit gar nicht nötig
Zugesetzte Vitamine sind für die „Flavored Water“-Hersteller ein Marketing-Trick und ein weiteres Verkaufsargument. Doch nur wenige Zusätze sind wirklich nötig oder durchdacht. „Einzelne Vitamine werden hier unserer Meinung nach oft willkürlich ausgewählt und zugesetzt“, kritisiert Zeyßig. In einem getesteten Produkt wurde die empfohlene Tageshöchstmenge an Vitamin B6 über Nahrungsergänzungsmittel sogar deutlich überschritten.
„Vitamine über Getränke aufzunehmen, ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Eine ausgewogene Ernährung deckt den Bedarf in der Regel ab“, erklärt die Lebensmittelexpertin. Zudem könne es bei unklarer Kennzeichnung von Vitaminzusätzen zu unbewusster Aufnahme kommen. „Am besten schaut man sich die Zutatenlisten und Nährwerttabellen der Produkte vorab an. Auf Nummer sicher geht man mit Produkten ohne Vitaminzusätze.“
Inhaltsstoffe vor Kauf von Flavored Water kritisch prüfen
„‚Flavored Water‘ kann eine Abwechslung zum Leitungswasser sein, sollte aber maßvoll konsumiert werden. Zumal viele dieser Produkte mehr versprechen, als sie halten können“, fasst Zeyßig zusammen. „Bunte Verpackungen und kreative Designs verleiten oft zu spontanen Käufen, die weniger auf den tatsächlichen Bedarf als auf den Lifestyle-Faktor abzielen. Gerade Influencer-Marketing kann stark beeinflussen und dazu verleiten, diese Produkte zu kaufen, ohne die Inhaltsstoffe vor dem Kauf zu prüfen.“
Und auch die Hygiene sollte man laut Zeyßig nicht vergessen: „Die wiederverwendbaren Flaschen sollten gut gereinigt und die fertigen Getränke zeitnah getrunken werden. Denn Untersuchungen zeigen, dass Trinkflaschen oft stark verunreinigt sind. Da die Getränke nicht erhitzt werden, sind sie anfällig für Keimbelastung. Besonders für Risikogruppen wie Kinder, chronisch Kranke oder Senioren kann das zum Problem werden.“
Alle Ergebnisse hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in ihrem Beitrag über Flavored Water zusammengestellt.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Fotos: air up GmbH // Pexels / cottonbro, Towfiqu Barbhuiya // Unsplash/ Chris Hardy
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