Am St. Martinstag finden in Kindergärten, Grundschulen oder Gemeindekirchen oft Laternenumzüge statt. Das flackernde Kerzenlicht bringt die Augen der Kinder zum Leuchten. Gemeinsam ziehen sie mit schönen Laternen durch die Straßen und singen das Martinslied. Was für eine heilige und warmherzige Szene! Doch was und wer steckt eigentlich hinter diesem Brauch?
Warum feiern wir Laternenumzüge am Martinstag?
Es gibt verschiedene Legenden, die den Brauch der Laternen erklären:
- Es wird erzählt, dass der Leichnahm des Heiligen Martin einst in einer beeindruckenden Prozession mit vielen Lichtern in die französische Stadt Tours gebracht wurde. Zur Erinnerung daran entzündete man später an seinem Gedenktag Lichter und Laternen.
- Die theologische Begründung für die Laternenumzüge bezieht sich auf die frühere Praxis der Schriftlesung am 11. November. Die Passage aus dem Evangelium (Lk 11,33) über das Licht unter dem Scheffel betont, dass der Glaube nicht verborgen, sondern wie ein strahlendes Licht in die Welt gebracht werden sollte.
- Zusätzlich gehörte es bis in die Neuzeit zum Brauch, dass Kinder Laternen aus Rüben und Kürbissen schnitzten, Kerzen anzündeten und dann durch die Gegend zogen, um Süßigkeiten oder Gebäck zu sammeln.
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Lichterfest im Herbst
Die heutige Form dieses heiligen Brauchs entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts im Rheinland. In dieser Zeit wurden Sankt Martins-Vereine in vielen Städten und Dörfern gegründet, um gut organisierte Laternenumzüge zu veranstalten. Das Martinsspiel, das die Mantelteilung darstellt, wurde zu einem zentralen Bestandteil des Martinsfestes. Am Ende des Umzugs erhalten die Kinder Tüten mit Süßigkeiten und Gebäck wie Weckmänner oder Martinsgänse.
Diese Art der Gestaltung des St. Martins-Tages, die sich vom Rheinland aus verbreitet hat, findet mittlerweile in ganz Deutschland Anklang. Zudem sind Laternenumzüge am Martinstag in Österreich und der Schweiz ebenfalls ein beliebter Brauch geworden.
Ihr habt noch keine Laterne für euer Kind gebastelt? Keine Sorge, wir haben Martinslaterne: Last-Minute DIY für euch! Und wenn ihr befürchtet, dass Kerzen für eure Kinder gefährlich sein könnten, ersetzt sie durch ein süßes kleines LED-Licht im Inneren!
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Autorin: Duong Le
Beitragsbild: Freepik / benzoix
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