Kinder, die im Alter von 3,5 Jahren regelmäßig Tablets nutzen, zeigen im darauffolgenden Jahr häufiger Wutausbrüche zeigen. Das haben Forschende durch die Befragung von über 300 kanadischen Eltern herausgefunden.
Wut und Tablets: ein Teufelskreis?
Die Eltern gaben an, wie oft ihre Kinder Tablets nutzten, und bewerteten das Temperament ihrer Kleinen mit dem „Children’s Behavior Questionnaire“. Die Analyse zeigte: Kinder, die im Alter von 3,5 Jahren häufig Tablets verwendeten, zeigten mit 4,5 Jahren vermehrt Anzeichen von Frustration und Zornausbrüchen.
Gleichzeitig stellte die Studie fest, dass besonders reizbare Kinder mit 4,5 Jahren ein Jahr später noch häufiger Tablets nutzten – ein Kreislauf, der Eltern alarmieren sollte.

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Emotionen wollen gelernt sein
Doch warum genau beeinflusst Bildschirmzeit die Fähigkeit, mit Wut umzugehen? Kinder entwickeln erst nach und nach die Fähigkeit, ihre negativen Emotionen zu regulieren – ein Prozess, der aktive Begleitung von Eltern und Erziehern erfordert. Wird dieser durch die Nutzung von Tablets gestört, fehlt den Kindern die Gelegenheit, Frustrationen auszuhalten und zu bewältigen. Dies kann langfristige Folgen haben, sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter.
Die Studienergebnisse sind ein Appell an Eltern: Weniger ist mehr, wenn es um Bildschirmzeit geht. Emotionale Kompetenz braucht Zeit – und die Unterstützung eines liebevollen Umfelds.

Pandemie als Störfaktor
Die Forschenden betonen, dass die Studie während der Covid-19-Pandemie durchgeführt wurde – einer Zeit, die viele Familien unter zusätzlichen Stress setzte. Doch selbst unter diesen erschwerten Bedingungen war der Zusammenhang zwischen Tablet-Nutzung und emotionalem Ausdruck klar erkennbar. Das solle eine Warnung für Eltern sein, so die Wissenschaftler.
Die Untersuchung wurde durchgeführt von Caroline Fitzpatrick; Pedro Mario Pan und Annie Lemieux. Hier gibt es die Ergebisse zum Nachlesen: Early-Childhood Tablet Use and Outbursts of Anger
Quelle: BVJK
Fotos: Pexels / Aksakal, Moh Abdelghaffar, Cottonbro

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