Wer Dankbarkeit spürt, geht zufriedener durchs Leben. Gerade in der Adventszeit gibt es viele Gelegenheiten, deinem Kind diese wichtige Eigenschaft vorzuleben.

Es ist eine große Aufgabe für Eltern, ihren Kindern Dankbarkeit beizubringen. Denn allein schon aus biologischen Gründen sind sie zunächst sehr ich-fixiert und auf ihre Vorteile bedacht. Das hat die Natur so gestaltet, um vor langer Zeit so die Überlebenschancen der Kleinen zu steigern. Doch Dankbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft. Wer sie spürt, ist sensibler und aufmerksamer im Umgang mit anderen und auch mit sich selber. Zudem macht dieses Gefühl zufriedener. Schon kleine Kinder ab etwa zwei Jahren können sagen, welche Dinge oder Personen sie gerne mögen und wofür sie dankbar sind. Das ist ein lebenslanger Lernprozess, den du mit diesen Tipps fördern kannst:

Dankbarkeit vorleben

Kinder lernen am meisten durch erleben und nachahmen. Wenn du Dankbarkeit vorlebst, bist du das beste Beispiel. Dafür gibt es täglich viele konkrete Situationen. Wichtig ist, dass du diese Momente spürst, kurz innehältst und deine Gedanken laut mit deinem Kind teilst. Zum Beispiel, indem du sagst: “Wow, was für eine wunderschöne Weihnachtsbeleuchtung in dieser Straße. Ich freue mich, dass wir uns beide das gemeinsam anschauen können.” Auch der nächste Einkauf bietet eine gute Gelegenheit: “Schau mal, wie viele leckere und schöne Dinge wir eingekauft haben. Ich bin so dankbar, dass wir all das gleich zu Papa und deinem Bruder nach Hause bringen können.” So erfährt dein Kind ganz nebenbei, für wie viele Dinge wir im Alltag dankbar sein können.

Spenden an die, denen es nicht so gut geht

Vor allem der Advent ist die Zeit, um an Personen zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns. Mit gut erhaltenem Spielzeug oder zu klein gewordener Kleidung könnt ihr anderen Kindern helfen. Sprich mit deinem Kind und erläutere ihm, dass du Dankbarkeit für eure Situation spürst. Daher denkt ihr nun auch an andere Menschen und möchtet ihnen eine Freude machen. Suche mit deinem Kind die Sachen aus. Ob Flüchtlingshilfe, sozialer Laden oder Frauenhaus – viele Einrichtungen freuen sich über diese Dinge. Fragt am besten vorher nach, was konkret gebraucht wird. Es gibt auch viele Spendenaktionen, bei denen Geld oder Dinge des täglichen Bedarfs gesammelt werden. Vielleicht mag dein Kind deinen Spendenbetrag mit seinem Taschengeld aufrunden oder gemeinsam mit dir für das Spendenpäckchen einkaufen gehen?

Bücher lesen fördert Einfühlungsvermögen

Bücher regen die Gedankenwelt von Kindern noch einmal ganz besonders an. Sind sie mit den passenden Bildern gestaltet, können auch Kleinkinder bereits verstehen, was gemeint ist. In dem Buch “Dankbarkeit ist meine Superkraft” von Alicia Ortego lernt die kleine Betsy, dass einfache Dinge Glück und Zufriedenheit bringen. Unterhaltet euch mit eurem Kind über die Geschichte. Sicherlich werden sie einige Punkte daraus mitnehmen, die sie auf ihr Leben und ihre Umwelt beziehen können.

Eine Collage der Dankbarkeit erstellen

Negative Dinge bleiben uns viel länger im Kopf als positive. Damit vor allem Kinder gute Assoziationen vor Augen haben, hilft es, diese zu visualisieren. Dafür ist eine Collage der Dankbarkeit bestens geeignet. Frage dein Kind, was es gerne mag und wofür es dankbar ist. Diese Dinge schneidet ihr aus – zum Beispiel Spielzeug aus Katalogen oder Personen aus Fotos. Gestaltet daraus ein Kunstwerk und hängt es gut sichtbar im Kinderzimmer oder der Wohnung auf. So sieht dein Kind immer wieder diese schönen Dinge und spürt Zufriedenheit. Gleichzeitig kommst du mit ihm ins Gespräch und erfährst, was ihm wichtig ist.

Darüber sprechen

All diese Tipps zeigen: Kommunikation und offene Gespräche helfen dabei, Dankbarkeit zu fühlen und an Kinder zu vermitteln. Nutze auch alltägliche Situationen, um dich mit deinem Kind darüber zu unterhalten. Frage dich, für was du in deinem Leben oder am heutigen Tage dankbar bist. Wie fühlst du dich, weil du diese Dinge bekommen oder diese schönen Situationen erlebt hast? Was genau hast du getan oder würdest du beim nächsten Mal tun, um deine Wertschätzung für das Erlebte zum Ausdruck zu bringen? Schöner Nebeneffekt: Damit bringst du nicht nur deinem Kind das Konzept der Dankbarkeit näher. Gleichzeitig tust du auch viel dafür, dich selbst besser und gewertschätzt zu fühlen.

Foto: Pexels / Марина Вотинцева

Autorin: Kirsten Hemmerde

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