Die Tanzpädagogin Anna Greie wünscht den Jüngsten mehr Gelegenheiten, um einfach Kindsein zu können. Wie das funktioniert, verrät sie in ihrem neuen Buch.

Konzentriert, vertieft und gedankenverloren im Spiel. Oder wild und ausgelassen beim Toben im Wald. Das ist für viele Kinder pures Glück, weiß Anna Greie: „Ich sehe mich als Botschafterin für das KindSein. Die Beobachtungen, die ich seit über zwanzig Jahren in der Arbeit mit Kindern und jungen Erwachsenen mache, sind faszinierend: Sie lassen im Flow ihren Verstand los, erleben sich selbst, sind völlig frei und gelangen darüber in einen Glückszustand.“ Doch Kita-, Schul- und Familienalltag setzen Kindern viele Grenzen und hemmen dieses Ausprobieren, Testen und Loslassen. In ihrem Buch “KindSein. Der Schlüssel zum Glück” verrät die Tanzpädagogin und Gründerin der Stage Up! Musicalschulen Tipps und praktische Anregungen, um Kindern wieder mehr Freiräume zu geben.

1. Kindsein braucht me-time

Von der Kita zum Schwimmkurs oder nach der Schule zum Fußball, Klavierunterricht oder Reitsport. Der Terminkalender vieler Kinder ist bereits eng getaktet. Kindsein braucht aber Freiheit. Lass daher ganz bewusst freie Zeitfenster, die nur für dein Kind da sind. Ohne Termindruck, Stress oder Hektik kann es sich in dieser me-time fallen lassen, ins Spiel finden und eigene Ideen umsetzen.

2. Vertrauen statt Überbehütung

Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Aus falscher Vorsicht heraus versuchen viele von ihnen, ihr Kind vor Gefahren zu schützen. Dabei beschränken sie es jedoch in seiner Wahrnehmung und hindern es daran, eigene Erfahrungen zu machen. Häufig ist das auf dem Spielplatz zu beobachten. Aus jeder Ecke schallt es “Vorsicht, du fällst gleich”, “Stopp, bleib stehen” oder “Kletter nicht so hoch”. Damit das Kind Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln kann, braucht es das Vertrauen seiner Eltern. Also einfach mal machen lassen!

3. Für glückliches Kindsein die innere Motivation fördern

Glück kommt von innen. Daher ist es wichtig, die innere – auch intrinsisch genannte – Motivation deines Kindes zu fördern. Wenn es regelmäßig die Erfahrung macht, dass es sich selbst vertrauen und aus eigener Kraft etwas tolles schafft, ist das ein enormer Motivationsschub. Das spornt es mehr an als Verprechungen oder Belohnungen, die von außen kommen.

4. Bedürfnisse der Kinder ernst nehmen

Im Alltag müssen sich Kindern oft den Erwachsenen anpassen. Frühes Aufstehen, damit wir pünktlich zur Arbeit kommen, nachmittags noch schnell einkaufen und am Wochenende der Verwandtenbesuch sind nur einige Beispiele. Dabei gehen die kindlichen Bedürfnisse manchmal unter oder müssen hintenanstehen. Glückliches Kindsein gelingt, wenn dein Schatz die Gelegenheit hat, das zu tun, was es möchte. Ohne Ziel und ohne Erwartungen, aber dafür mit ganz viel Spaß und Freude.

5. Kreativität und Freiraum unterstützen

Kinder kommen auf viele Ideen, die wir Erwachsenen oft nicht nachvollziehen oder teilen können – oder wollen. Dabei sprühen gerade diese vermeintlich verrückten Einfälle vor Kreativität. Lass dich darauf ein, wenn dein Kind eine Quatschsprache mit dir spricht. Oder eine Fantasiewelt aus Besteck entwickelt. Damit machst du ihm deutlich, dass du seine Ideen unterstützt und Verständnis zeigst – für dein Kind ein tolles Kompliment!

Foto: Sasha Ilushina

Autorin: Kirsten Hemmerde

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