Ökotest warnt: Erdbeeren reisen jetzt noch von weit her zu uns und verbrauchen zu viel Wasser. Mit 300 Litern pro Kilo trocknen sie die Anbauländer aus.

Die ersten Frühlingstage machen Lust auf Sonne – und Erdbeeren. Langsam gibt es sie auch wieder. Die ersten Schalen stehen in den Regalen. Doch die Öko-Test Autorinnen Kerstin Scheidecker und Katja Tölle raten vom Kauf der Früchte ab. Sie empfehlen, lieber noch ein paar Wochen zu warten. Denn die ersten Erdbeeren im Regal stammen meist aus Ägypten oder Marokko und kommen mit dem Flugzeug zu uns. Auch die spanischen Erdbeeren sind ökologisch bedenklich – und deutsche haben zu diesem Zeitpunkt die schlechteste Klimabilanz von allen.    

300 Liter Wasser für ein Kilo Erdbeeren nötig

Die allermeisten Früherdbeeren stammen aus Spanien, genauer aus der andalusischen Provinz Huelva. Das ist eine der trockensten Regionen Europas. Daher wird für den Anbau viel Wasser verbraucht. Etwa 300 Liter sind für ein Kilogramm Erdbeeren nötig. Immer mehr Landwirte graben vor Ort tiefe, illegale Brunnen, um an das Wasser für den Anbau zu kommen. Dabei rücken sie immer näher an den Nationalpark Coto de Doñana. Das einst wichtigste Feuchtgebiet Spaniens ist mittlerweile ausgetrocknet. „Wasserintensive Früchte wie Erdbeeren in dermaßen trockenen Regionen anzubauen, ist ökologischer Irrsinn“, betont Katja Tölle, stellvertretende Chefredakteurin von Öko-Test. 

Eingeflogene Erdbeeren haben schlechte CO2-Bilanz

Zudem weisen Früherdbeeren auch einen schlechten CO2-Fußabdruck auf. Früchte aus Spanien werden 2500 Kilometer mit dem LKW zu uns gefahren. Erdbeeren aus Marokko und Ägypten werden laut Öko-Test eingeflogen. Daher ist ihr CO2-Fußabdruck sogar noch 5,5 Mal höher. Ob Ägypten oder Andalusien – meist leiden die Arbeiter, die die Erdbeeren anbauen. Sie verdienen oft weniger als den Mindestlohn und wohnen in Ghettos.

Feld mit Erdbeeren

Auf deutsche Früchte noch ein wenig warten

Manchmal sind bereits jetzt Erdbeeren aus deutscher Produktion erhältlich. Scheidecker rät davon ab, diese jetzt zu kaufen. Denn sie stammen aus energieintensiven Gewächshäusern und sind damit tatsächlich noch schlechter für die Umwelt als spanische Erdbeeren aus dem Freiland. Der Ratschlag der Autorinnen fällt daher einhellig aus: „Auch wenn es schwerfällt: Besser noch ein kleines bisschen warten, bis die heimischen Früchte reif sind“, rät Scheidecker. Am besten Ende Mai bis Anfang Juli, wenn sie auch hier auf den Feldern wachsen. Denn: „Die schmecken auch besser.“ In Spanien werden nämlich hauptsächlich festere Sorten angebaut, die gut für den Transport sind, dafür aber auch weniger aromatisch schmecken.

Fotos: Pexels / Mark Stebnicki, David J Boozer

Quelle: Öko-Test


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