Die Diagnose Krebs in der Schwangerschaft trifft werdende Mütter in einer ohnehin sensiblen Lebensphase. Auch wenn sie selten ist – etwa eine von 1.000 bis 1.500 Schwangerschaften ist betroffen – stellt sie Betroffene, Familien und Ärzteteams vor besondere Herausforderungen. Die gute Nachricht: In vielen Fällen ist eine Therapie möglich, ohne Mutter oder Kind zu gefährden.

Wenn zwei Diagnosen aufeinandertreffen
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. Gleichzeitig entscheiden sich viele Frauen in westlichen Ländern erst später für eine Schwangerschaft. Infolgedessen nimmt auch die Zahl der Schwangerschaften zu, in denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wird. Am häufigsten betroffen sind Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Lymphome und Schwarzer Hautkrebs.
Das Problem: Viele Symptome einer Krebserkrankung – wie Erschöpfung, Übelkeit oder Veränderungen der Haut – werden häufig als normale Begleiterscheinungen der Schwangerschaft interpretiert. Dadurch können erste Warnsignale übersehen werden.

Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs in der Schwangerschaft
Ob und wie eine Behandlung durchgeführt werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Art und Ausbreitung der Erkrankung, Schwangerschaftswoche sowie dem gesundheitlichen Zustand der Patientin. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Diagnose erfolgt, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche und gleichzeitig sichere Behandlung.

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Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist besondere Vorsicht geboten, da sich die Organe des ungeborenen Kindes entwickeln. Viele Medikamente sind in dieser Zeit nicht einsetzbar. Ab dem zweiten Trimester jedoch ist die Entwicklung des Kindes weiter fortgeschritten, und zahlreiche Krebsbehandlungen – darunter auch bestimmte Chemotherapien – können durchgeführt werden. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes: „Für das 2. und 3. Trimester liegen die meisten Erfahrungswerte vor. Zu diesem Zeitpunkt sorgt die Blut-Plazenta-Schranke dafür, dass viele Chemotherapeutika im Fruchtwasser und auch beim ungeborenen Kind in einer deutlich geringeren Konzentration ankommen.“
Operationen sind grundsätzlich während der gesamten Schwangerschaft möglich, besonders empfohlen wird jedoch das zweite Trimester. Eine Bestrahlung wird meist auf die Zeit nach der Geburt verschoben oder erfordert eine besonders sorgfältige Planung.

Geburt und Stillen nach der Diagnose Krebs
In vielen Fällen steht einer vaginalen Geburt nichts im Weg. Wird die Geburt im Kontext einer Chemotherapie geplant, wird diese häufig einige Wochen zuvor unterbrochen. Je nach medizinischer Situation kann es sinnvoll sein, die Entbindung früher einzuleiten, um die Therapie fortsetzen zu können. Perinatal-Zentren sind auf solche Risikoschwangerschaften spezialisiert und bieten ein hohes Maß an Sicherheit und Erfahrung. Eine Standortsuche ist unter perinatalzentren.org möglich.
Das Thema Stillen beschäftigt viele Betroffene. Ob gestillt werden kann, hängt von der Art der Therapie ab. Bei einer laufenden Chemotherapie wird meist davon abgeraten, da viele Medikamente in die Muttermilch übergehen. Ohne medikamentöse Behandlung ist Stillen oft möglich – auch mit nur einer Brust. Eine zertifizierte Stillberaterin kann helfen, individuelle Lösungen zu finden. Adressen gibt es unter lalecheliga.de und bdl-stillen.de.

Unterstützung bei Krebs in der Schwangerschaft
Die Diagnose Krebs in der Schwangerschaft belastet nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und organisatorisch. Psychoonkologische Angebote in Kliniken, sozialrechtliche Beratung durch Kliniksozialdienste sowie unabhängige Krebsberatungsstellen bieten individuelle Hilfe. Diese Einrichtungen beraten kostenlos und zeitnah – etwa zur finanziellen Absicherung, Rehabilitationsmaßnahmen oder einem Antrag auf Schwerbehinderung. Eine Umkreissuche ist unter
krebsinformationsdienst.de/krebsberatungsstellen möglich.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum
Fotos: Pexels / Thirdman, Padrinan
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