Du stehst in der Küche, müde vom Tag, und plötzlich knallt es: „Boah, du nervst. Lass mich in Ruhe!“ Dein Kind schreit dich an – vielleicht wegen der Hausaufgaben, dem falschen Teller oder einfach, weil es gerade alles zu viel ist. Es trifft dich. Tief. Warum verhält sich mein Kind so respektlos?!? Und bevor du nachdenken kannst, bist du selbst laut. Kennst du das?

Respektloses Verhalten bei Kindern – was wirklich dahintersteckt

Wenn Kinder respektlos wirken, tun sie das nicht, um dich zu verletzen. Auch wenn es sich so anfühlt. Dahinter steckt meist keine Absicht – sondern ein unausgesprochener Hilferuf. Denn Verhalten ist Kommunikation.

Kinder sagen mit ihrem Verhalten oft:

  • „Ich bin überfordert.“
  • „Ich bin wütend.“
  • „Ich brauche dich – aber ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.“

Gerade in herausfordernden Situationen brauchen Kinder nicht Strafe oder Schimpfe – sie brauchen dich. Deinen Halt. Deine Ruhe. Deine Verbindung.

Erst atmen, dann antworten: Bewusst statt impulsiv reagieren

Wenn dein Kind dich anschreit, ist das Schwierigste oft, nicht direkt zu reagieren. Aber genau das macht den Unterschied.

So schaffst du Raum für eine bewusste Reaktion:

  • Atme kurz durch.
  • Sag dir innerlich: „Ich bin das sichere Gegenüber.“
  • Antworte ruhig – auch wenn es schwerfällt.

Du musst kein perfekter Elternteil sein. Nur ein bewusster.

Kind schreit respektlos
War es das falsche Essen oder war der Tag zu lang? Gründe für respektloses Verhalten gibt es viele.
Kind hat sich respektlos verhalten und sitzt auf Mutters schoss
Mit ruhiger Reaktion bietest du deinem Kind einen sicheren Hafen und erfährst, was dahintersteckt.

Sag klar, was du brauchst – ohne zu verletzen

Dein Kind darf wissen, dass seine Worte etwas mit dir machen. Aber ohne Vorwurf. Ohne Drama.

  • Statt: „Wie redest du eigentlich mit mir?!“
  • Sag lieber: „Ich möchte, dass wir respektvoll miteinander sprechen. Ich höre dich besser, wenn du ruhig bleibst.“

Diese Haltung zeigt: Ich sehe dich – und ich bleibe in Verbindung. Nimm dir dann einen Moment, um hinzuhören. Frag:

  • „Was ist gerade los bei dir?“
  • „Was brauchst du gerade von mir?“

Fragen öffnen Türen. Urteile schließen sie.

Sei der Leuchtturm im Sturm

Wenn Kinder laut werden, „frech“ sind oder scheinbar provozieren, brauchen sie Orientierung – nicht Macht. Sie brauchen dich als Leuchtturm. Nicht als Gegenwind.

Autorin: Maria Burges

Fotos: Unsplash / Tim Bish // Pexels / Shvetsa und Ksenia Chernaya

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