SPD, Grüne und FDP haben sich in ihrem Koalitionsvertrag auf eine verbindliche Beschränkung der an Kinder gerichteten Werbung für ungesunde Lebensmittel geeinigt. Die Verbraucherorganisation foodwatch bezeichnete das Vorhaben als wichtigen Schritt im Kampf gegen Fehlernährung und ernährungsbedingte Krankheiten. Doch es brauche noch weitere Maßnahmen, um die „Adipositas-Epidemie“ zu bewältigen, erklärte Saskia Reinbeck von der Verbraucherorganisation foodwatch.
„Die Ampelkoalition schiebt der an Kinder gerichteten Werbung für Zuckerbomben und fettige Snacks einen Riegel vor – ein längst überfälliger Schritt. Für ein wirksames Gesetz ist es aber unbedingt notwendig, dass sämtliche Werbeformate abgedeckt und keine Schlupflöcher gelassen werden: Von der Verpackungsgestaltung über Online-Gewinnspiele bis hin zur Werbung durch Social-Media-Influencer. Lebensmittelwerbung sollte nur für solche Produkte erlaubt werden dürfen, die die Nährwertempfehlungen der WHO erfüllen.
Wenn die Ampelparteien die Adipositas-Epidemie wirklich ernsthaft bekämpfen wollen, müssen sie jedoch die Industrie stärker in die Pflicht nehmen. Medizinische Fachgesellschaften, Ärzteverbände und Verbraucherschützer fordern seit Jahren eine Limo-Steuer nach dem Vorbild Großbritanniens. Dort hat eine solche Abgabe dazu geführt, dass die britischen Getränkeproduzenten den Zuckergehalt in ihren Produkten um rund 35 Prozent reduziert haben. Die kommende Bundesregierung muss sich außerdem auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die Lebensmittelampel Nutri-Score von der Industrie nicht nur freiwillig genutzt, sondern Pflicht wird.“
Wie seht Ihr das?
Sollte an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel eingeschränkt und reglementiert werden?
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