Endlich ist es Sommer und natürlich will man das gute Wetter im Freien genießen. Aber leider gibt es immer Zuviel des Guten und das gilt auch für Sonnenschein. Gerade, damit man sich trotzdem entspannen kann, ist die richtige Vorbereitung unumgänglich. Dabei geht es nicht nur um den richtigen Schutz für sich selbst, sondern auch besonders für Kinder, denn diese verlassen sich auf ihre Eltern und sind besonders empfindlich.

Die zwei großen Gefahrenquellen im Sommer sind Hitze und UV-Strahlung. Die hohe Temperatur, die zum Beispiel zum Hitzschlag führen kann, ist hier der offensichtliche Übeltäter. Allerdings gehen die Gefahren, die die UV-Strahlung mit sich bringt, weit über einen Sonnenbrand hinaus. Besonders in der Kindheit, aber auch im späteren Lebensverlauf erhöht jeder Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Die Sonne spendet Leben, ist aber im Übermaß auch gefährlich
Foto: Lucas Seebacher

Was ist UV-Strahlung?

UV-Strahlung ist eine Form des Lichts, das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Das macht es natürlich leicht, zu vergessen, dass wir ihr täglich ausgesetzt sind, wenn wir uns im Sonnenlicht befinden. Grundsätzlich ist das nichts Schlechtes, denn UV-Licht hilft unserem Körper beispielsweise Vitamin D herzustellen. In zu hoher Dosierung kann UV-Strahlung allerdings schädlich sein. Bei zu langer, ungeschützter Einstrahlung dringt das Licht tief ins Gewebe vor und beginnt dort die Zellen zu schädigen – am häufigsten ist das Ergebnis ein Sonnenbrand.

Eine schmerzempfindliche Rötung und die sich schälende Haut mögen unangenehm sein, aber die Langzeitwirkung ist jedoch deutlich tückischer. Wenn die Zellen mit der Reparatur nicht mehr hinterherkommen, altert die Haut vorzeitig und verliert an Spannkraft. UV-Strahlung ist außerdem der größte Risikofaktor für die Erkrankung an schwarzem und weißem Hautkrebs.

Unregelmäßigkeiten der Haut sollten untersucht werden.
Foto: pexels / Cottonbro Studio

Deshalb sollte der Schutz vor der Strahlung durchaus ernst genommen werden. Kinderhaut ist besonders empfindlich, denn sie ist noch sehr dünn und der natürliche UV-Schutz ist noch nicht vollständig ausgebildet. Das ist besonders dann relevant, wenn sie sich im Sommer draußen austoben dürfen. Altersgemäßer UV-Schutz, an die Situation angepasst, ist deshalb Pflichtsache.

Schutz gegen UV-Belastung

Kleines Kind mit Sonnenhut und schützender Kleidung
Foto: pexels / Saliha Sevim

Der beste Schutz ist immer eine physische Barriere zwischen Sonne und Haut. Das bedeutet im Klartext: Schatten und Schutzkleidung. Sitzplätze sollten nicht im direkten Sonnenlicht liegen und die Kleidung sollte einen möglichst vollständigen Schutz bieten. Dazu gehört bei Kindern am besten auch ein Hut oder eine Schirmmütze, idealerweise mit Nackenschutz. Auch Kindersonnenbrillen können eine gute Idee sein – hier ist es wichtig darauf zu achten, dass die Brille auch tatsächlich einen UV-Schutz hat, denn bei billigen Brillen fehlt dieser leider oft. Freiliegende Haut sollte dann ergänzender Weise mit Sonnencreme geschützt werden.

Sonnencreme: Was man wissen sollte

Vater cremt Sohn mit Sonnencreme ein.
Foto: pexels / Kampus Production

Sonnencreme ist dazu da, um zu verhindern, dass eine schädliche Menge UV-Strahlung in die Haut eindringen kann. Bei Sonnencremes gibt es viele verschiedene Optionen, die sich in Wirkungsweise, Schutzfaktor und Verwendungszweck unterscheiden. Beim Baden sollte zum Beispiel eine wasserfeste, umweltschonende Creme eingesetzt werden. Generell ist ein Sonnenschutzfaktor von mindestens 30 ist empfehlenswert. Für eine informierte Entscheidung ist es vielleicht auch ganz gut zu verstehen, wie und warum Sonnencremes wirken. Grundsätzlich gibt es hier zwei Ansätze:

  • Chemische Sonnencreme absorbiert die UV-Strahlung und verhindert so, dass sie Strahlung Schaden anrichtet. Wichtig: Die Creme muss etwa eine halbe Stunde einziehen, bevor sie wirkt und sollte dann alle zwei Stunden aufgefrischt werden. Da es allerdings bei Tierversuchen Hinweise auf hormonelle Wirkungen gefunden wurden, wird für Schwangere und Kinder die Verwendung mineralischer Sonnencreme empfohlen.
  • Mineralische Sonnencremes zerstreuen das einfallende Sonnenlicht mithilfe von kleinen, reflektierenden Partikeln, normalerweise Zink- oder Titanoxid. Damit bilden sie eine Art licht-filternde Schutzschicht und sind gut verträglich, aber hinterlassen häufig auch einen ungewünschten, deutlich sichtbaren, weißen Film.

Wie bereits erwähnt ist die Haut von Kindern ist besonders empfindlich und das gilt doppelt für Säuglinge und Kleinkinder. Sie sollten nie der prallen Sonne ausgesetzt werden und auf gar keinen Fall alleine in der Sonne gelassen werden! Schatten, Schutzkleidung und Sonnencreme sind auch hier die beste Möglichkeit, euer Baby zu schützen. Da die zarte Haut empfindlich auf Cremes reagieren kann, empfiehlt es sich, eine besonders schonende, mineralische Sonnencreme herzunehmen.

Der richtige Schutz für die Situation

Sonnenstühle am Strand. Gut geschützt durch Schatten.
Foto: pexels / Quang Nguyen Vinh

Bei etwas älteren Kindern, die auch selbstständig spielen können, sind Ort und Zeit die wichtigsten Schlüsselfaktoren. Der Ort an dem die Kinder spielen sollte idealerweise im Schatten oder zumindest Teilschatten liegen, auf jeden Fall aber sollte für Spielpausen ein sonnengeschützter Ort zur Verfügung stehen. Pausen sollten regelmäßig eingelegt werden und die stärkste Mittagssonne (von ca. 11 – 15 Uhr) sollte bestmöglich vermieden werden.

Bei der Planung eines Ausflugs oder vor einem Tag im Freien ist es auch eine gute Idee einen UV-Index (zum Beispiel vom Deutschen Wetterdienst) zu Rate zu ziehen. Auf einem UV-Index wird die erwartete Intensität der UV-Belastung in der Region dargestellt, sodass angemessene Vorbereitungen getroffen werden können. Das ist vor allem wichtig, weil ein Blick in den Himmel nicht immer ausreicht, um die Lage korrekt einzuschätzen. UV-Strahlung wird zum Beispiel durch Wolken nur leicht gemindert, sodass auch an bewölkten Tagen noch ein stärkerer Schutzfaktor angemessen sein kann.

UV-Schutz im Überblick:

  • Mit Säuglingen und Kleinkindern immer im Schatten bleiben
  • Lockere, flächendeckende Schutzkleidung für Kinder aller Altersgruppen
  • Freie Körperstellen sorgfältig mit (mineralischer) Sonnencreme bedecken
  • Bei Aktivitätenplanung UV-Index konsultieren
  • Mittagssonne vermeiden
Stein mit Aufschrift "Stay Safe, Be Kind"
Foto: pexels / Lisa Fotios

Schutz gegen Überhitzung, Hitzschlag und Sonnenstich

Die Gefahren, die von Hitze ausgehen, sind vielleicht offensichtlicher, aber das heißt nicht, dass sie auch leichter zu vermeiden sind. Mit Sommern die immer heißer werden, ist es wichtig, die richtigen Strategien zur Hitzebewältigung zur Hand zu haben. Wie ihr vorgeht, wenn doch jemand einen Hitzschlag oder einen Sonnenstich bekommt, erfahrt ihr hier, aber hoffentlich könnt ihr solche Situationen durch gute Prävention vermeiden.

Mann mit Sonnenbrand hält Ausschau
Foto: pexels / Oleksandr Pidvalnyi

Auch im Bezug auf Hitze müssen Kinder und Babys besonders gut beschützt werden. Kinder spielen oft viel im Freien und sie sind auch noch nicht so gut darin, ihre eigene Situation einzuschätzen. Dazu kommt, dass Kinder schlechter in der Lage sind, ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren, da z. B. die Schweißdrüsen noch nicht vollständig ausgebildet sind.

Deshalb sollten einige Grundregeln befolgt werden. Genauso, wie auch zum Schutz vor UV-Strahlung ist es eine gute Idee, die pralle Sonne zu vermeiden. Kinder sollten sich möglichst viel im Schatten aufhalten und nicht länger als eine halbe Stunde am Stück in der Sonne spielen. Zu den heißesten Tageszeiten, gegen Mittag und Nachmittag, sollte idealerweise nicht draußen gespielt werden. Wenn es aber doch dazu kommt, dann mit regelmäßigen Pausen, Gelegenheiten zum Abkühlen und viel zu trinken.

Getränke sollten kühl oder auf Zimmertemperatur serviert werden - sind sie zu kalt, produziert der Körper Wärme und die Abkühlung bleibt aus.
Getränke sollten kühl oder auf Zimmertemperatur serviert werden – sind sie zu kalt, produziert der Körper Wärme und die Abkühlung bleibt aus. Foto: pexels / Photomix Company

Hitzeschutz im Überblick:

  • Ort & Zeit: Der beste und direkteste Weg Überhitzung vorzubeugen, ist es, Situationen zu vermeiden, in denen Kinder über längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt sind
  • Flüssigkeitsaufnahme: Kinder benötigen vergleichsweise mehr Flüssigkeit als Erwachsene. Besonders wichtig ist das für Babys, denn es bedeutet, dass häufiger gestillt werden muss.
  • Luftzirkulation: Nichts ist bei Hitze so angenehm wie eine kühle Brise. Fürs Abkühlen ist es wichtig, dass die Luft sich frei bewegen kann. Das ist schon bei der Kleidungswahl wichtig. Kleider sollten locker sitzen und luftdurchlässig sein, wie z. B. dicht gewebte Baumwolle. Eltern mit kleinen Kindern müssen hier auch an Tragetücher und Kinderwägen denken. Bei Letzteren ist es auch wichtig, dass sie nie mit einem Tuch abgedeckt werden sollten. Das mag wie eine gute Idee scheinen, um Schatten zu schaffen, aber tatsächlich wird so die Hitze gefangen und das Kind kann rasend schnell überhitzen.
  • Check-ins: Regelmäßig die Temperatur der Kleinen kontrollieren, besonders bei Babys. Ein verschwitzter oder sehr warmer Nacken ist hier ein deutliches Warnzeichen.  

Wichtig: Kinder – ganz besonders Kleinkinder – sollten niemals alleine im Auto gelassen werden, nicht einmal für eine Minute. Bei heißem Wetter droht Lebensgefahr.

Der beste Schutz

Der absolut wichtigste Schutzfaktor ist jedoch die Vorbildfunktion, die Eltern haben. All die Maßnahmen, die wir hier beschrieben haben, helfen nur, wenn man sich auch an sie hält. Kindern fällt es viel leichter, Warnungen und Erklärungen ernst zu nehmen, wenn sie sehen, dass auch die Erwachsenen sich daranhalten. Deshalb solltet ihr eurem Kind konsequenten UV-Schutz vorleben. Nicht nur, um die eigene Haut zu schützen, sondern auch, damit die Ratschläge bei euren Kindern ankommen.

Beitragsbild: pexels / Suki Lee
Autor: David Schmalzl

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