Eddy statt Teddy: Sprachprobleme bei Kindern nehmen zu. Fast neun Prozent aller 6- bis 18-Jährigen sind betroffen. Hier erfährst du mehr über die Gründe und wie du deinem Kind helfen kannst.

Das sind die Gründe für Sprachprobleme

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind wegen Sprachentwicklungsstörungen in logopädischer Therapie. Laut einer aktuellen Datenauswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse stieg die Zahl Betroffener zwischen 6 und 18 Jahren von 2012 auf 2022 um rund 59 Prozent. Fast jeder zehnte Junge und rund jedes 15. Mädchen erhalten diese Diagnose:

Grafik mit Daten zu Sprachprobleme bei Kindern
Vor allem bei Jugendlichen haben Sprachprobleme massiv zugenommen.
  • Gründe können unentdeckte Hörstörungen, genetische Veranlagung und anatomische Gründe wie ein fehlgebildeter Kiefer sein.
  • Immer häufiger ist es jedoch ein anderer Auslöser, so Vijitha Sanjivkumar vom Kompetenzteam Medizin der KKH: “In vielen Familien wird zu wenig mit dem Nachwuchs kommuniziert, selbst bei den Mahlzeiten nicht. Dadurch fehlen Sprachreize, die eine gesunde Sprachentwicklung fördern.”
  • Die direkte Kommunikation von Angesicht werde allzu häufig erstetzt durch zu Smartphone, PC und andere digitale Medien.
  • Besonders stark trat dieses Phänomen während der Pandemie zutage. Kitas und Schulen waren über Monate geschlossen und es gab kaum Kontakt zu Gleichaltrigen, Erziehern und Lehrern. Dabei geriet die Sprachentwicklung bei etlichen Kindern und Jugendlichen ins Stocken.

So kannst du dein Kind fördern und unterstützen

Eltern lesen ihrem Kind vor um Sprachprobleme zu vermeiden
Regelmäßiges Vorlesen schafft Anlässe, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die direkte Kommunikation ist wichtig, um das Sprachvermögen zu trainieren.

Expertin Vijitha Sanjivkumar empfiehlt Eltern: „Nutzen Sie jede Gelegenheit, um die Sprachentwicklung Ihres Kindes anzuregen, lesen Sie je nach Alter Geschichten vor, fördern Sie das Sprechen über Handpuppen oder Rollenspiele, singen Sie gemeinsam, begleiten Sie Ihr Kind beim Medienkonsum und reden Sie über gemeinsame Erlebnisse, Gedanken und Gefühle. Seien Sie geduldig und hören Sie aufmerksam zu, wann immer sich Ihr Nachwuchs mitteilen möchte. All das fördert Sprachfertigkeit und damit eine kompetente, kreative Nutzung dieser Schlüsselkompetenz sozialen Miteinanders.“

Stellst du fest, dass

  • sich der Redefluss deines Kindes nicht altersgemäß entwickelt,
  • es über längere Zeit undeutlich, unverständlich oder
  • wenig spricht

dann lasse dich von deinem Kinderarzt beraten. Denn Mit Hilfe einer individuell auf das jeweilige Kind abgestimmten logopädischen Therapie – unterstützt durch Training mit den Eltern daheim – sind Sprachentwicklungsstörungen gut behandelbar. Gut zu wissen: Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie sind auch per Video möglich. Das haben der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und regionale Berufsverbände vereinbart.

Quelle: KKH

Bilder und Grafik: KKH, Pexels / Cottonbro Studios, Antoni Shkraba

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