Darf ich in der Stillzeit Alkohol trinken? Experten des Netzwerks Gesund ins Leben raten eher ab und erläutern, was die Getränke bei dir und deinem Baby bewirken.

Ist Alkohol in der Stillzeit erlaubt?

In der Schwangerschaft gilt es als klar: Alkohol ist ein No-Go. Aber wie sieht es in der Stillzeit aus? Auch hier raten Fachleute dringend dazu, möglichst keinen Alkohol zu konsumieren. Warum? Ganz einfach: Der Alkohol gelangt über die Muttermilch in den Organismus deines Babys und kann dort für Probleme sorgen:

  • Die Leber deines Kindes ist noch nicht voll entwickelt und baut Alkohol nur langsam ab.
  • Das kann den Schlaf-Wach-Rhythmus deines Babys durcheinanderbringen – es schläft entweder häufiger, aber kürzer, oder weint mehr und schläft weniger.
  • Auch das Trinkverhalten kann beeinträchtigt werden: Dein Baby könnte langsamer saugen oder schlucken.

Und was bedeutet das für dich? Alkohol kann auch die Milchbildung beeinträchtigen. Das Hormon Oxytocin, das für den Milchfluss sorgt, wird durch Alkohol gehemmt. Die Folge: Der Milchspendereflex setzt verzögert ein, und die Milchmenge kann sinken.

Frau sagt nein zu Alkohol

Wie lange bleibt Alkohol in der Muttermilch?

Die höchste Alkoholkonzentration in der Milch wird etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken erreicht – oder 60 bis 90 Minuten, wenn du etwas dazu gegessen hast. Wie schnell der Alkohol abgebaut wird, hängt von deinem Körpergewicht, der Alkoholmenge und deinem Stoffwechsel ab.

Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben, fasst es klar zusammen: „Alkohol und Stillen passen nicht gut zusammen.“ Die Empfehlung: Am besten komplett darauf verzichten – genau wie in der Schwangerschaft.

Tipps für den Umgang mit alkoholischen Getränken

  1. Verzichte so gut wie möglich auf Alkohol in der Stillzeit. Es schadet deinem Kind.
  2. Planen hilft: Still dein Baby vor dem Trinken und leg eine Stillpause ein. Pro Getränk solltest du mindestens 1 bis 2 Stunden bis zur nächsten Stillmahlzeit warten. Wenn du etwas gegessen hast, plane mehr Zeit ein.
  3. Flexibel bleiben: Junge Säuglinge haben oft keine festen Stillzeiten. Mit abgepumpter Muttermilch kannst du Stillpausen gut überbrücken.
  4. Mythos entlarvt: Alkohol regt die Milchbildung nicht an – im Gegenteil, er kann sie vorübergehend verringern.

Quelle: Netzwerk Gesund ins Leben

Fotos: Pexels / Mart Production, Cottonbro, Elina Sazanova

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