Ob bei Fuß-Fehlstellung oder Krankheit – Einlagen verschaffen vielen Menschen Linderung bei gesundheitlichen Problemen. Wir stellen häufige Einsatzgebiete dieses Hilfsmittels vor.

Entlastung bei Fuß-Fehlstellungen oder nach Verletzungen
Hast du Schmerzen beim Laufen oder Stehen? Dann sprich mit deinem Arzt darüber. Er kann dir Einlagen verschreiben, die du anschließend in einem orthopädischen Fachhandel erhältst. Unter anderem bei diesen Fehlstellungen oder Beschwerden tragen Krankenkassen die Kosten dafür:

- Knick-Senkfuß
- Knick-Senk-Spreizfuß
- Hallux valgus
- Fußbeschwerden nach Knochenbruch
- Hohlfuß
- Senk-Spreizfuß mit Hammer- oder Krallenzehen
- Morbus Köhler (I+II)
Damit dir die Einlagen helfen, ist es wichtig, dass sie gut passen. Daher vermisst meist ein Orthopädieschuhtechniker deine Füße, sodass die Hilfsmittel dann maßgefertigt werden. Übrigens: Sollten Einlagen bei dir erforderlich sein, bist du in guter Gesellschaft. Allein 2020 erhielten etwa 4,4 Millionen gesetzlich Versicherte ein solches Hilfsmittel.
Als Sportler Einlagen tragen?
Überlegst du, Einlagen beim Sport zu tragen? Es gibt die Sohlen von kostengünstig aus dem Discounter bis hin zu individuell und handwerklich gefertigten Einlagen nach (Form-)Abdruck und gegebenenfalls ergänzender Funktionsanalyse. PD Dr. Thilo Hotfiel, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin und Orthopäde am Osnabrücker Zentrum für Muskuloskelettale Chirurgie des Klinikums Osnabrück, meint: “Gleichgültig, aus welchem Grund Sportler auf Hilfsmittel zurückgreifen, sollte die Verwendung stets zielgerichtet, und im Idealfall aus medizinischen, sportphysiologischen oder sportbiomechanischen Überlegungen begründet sein. Generell gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig!”

Schutz vor Fußproblemen bei Diabetes
Viele Diabetiker tragen Schutzschuhe und individuell angefertigte Einlagen. Denn: „Bis zu einem Drittel der Erkrankten entwickelt im Laufe des Lebens ein Diabetisches Fußsyndrom (DFS)“, sagt Dr. med. Michael Eckhard, Chefarzt der GZW Diabetes-Klinik Bad Nauheim und Vorsitzender der AG Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft DDG. Das DFS geht auf eine unzureichende Blutzuckerkontrolle zurück, in deren Folge sich Nerven und Blutgefäße krankhaft verändern.
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„Den Betroffenen fehlen dadurch so wichtige Warnsysteme wie Schmerz-, Druck- oder Temperaturempfinden, welche rechtzeitig auf schädigende Einflüsse aufmerksam machen“, erklärt Eckhard. „Menschen mit einem diabetischen Fußsyndrom kaufen sich häufig zu kleine oder zu enge Schuhe, weil nur diese ihnen das Gefühl von ausreichendem Halt vermitteln“, so Eckhard. Aus denselben Gründen könnten sie nicht selbst hinreichend verlässlich beurteilen, ob eine Einlage richtig passe und für ihren Fuß geeignet sei. Experten empfehlen daher, bei Diabetes frühzeitig zum Schutz der Füße professionelle Versorgung in Anspruch zu nehmen.
Einlagen für Patienten mit Down-Syndrom
Laut Innungsverband für Orthopädie-Schuhtechnik Nordrhein-Westfalen haben 90 Prozent aller Trisomie-Patienten Fußfehlstellungen, die zu Fehlbelastungen von Skelett und Muskulatur führen. Daher empfehlen die Fachleute sensomotorische Einlagen:
- Die sogenannten aktiven Einlagen zeichnen sich durch eine starke Profilierung mit sogenannten Pelotten aus, die millimetergenau in der Oberfläche eingearbeitet sind.
- Sowohl die Härte als auch die Höhe der einzelnen Elemente variieren je nach Fuß-Areal, Alter des Patienten und Beschwerdebild.
- Die stimulierenden Elemente werden individuell angeordnet und setzen somit gezielte Reize.

Quelle: Innungsverband für Orthopädie-Schuhtechnik Nordrhein-Westfalen
Ruth Kamping, Fachärztin für Orthopädie und Kinderorthopädie, zu den positiven Effekten dieser Einlagen: „Der Fuß ist hochsensibel. Das Nervensystem des Trägers reagiert mit einer Veränderung des gesamten Muskeltonus. Muskeln und Muskelgruppen werden beim Gehen, Laufen oder Stehen aktiviert, Gelenkpartien werden entlastet und das Gangbild verbessert. Fehlhaltungen können dadurch langfristig korrigiert werden.“ Bislang übernehmen jedoch nur wenige Krankenkassen die Kosten für diese speziellen Einlagen. Weitere Informationen über die sensomotorischen Einlagen sowie eine Liste mit Fachbetrieben dafür findest du beim Innungsverband für Orthopädie-Schuhtechnik Nordrhein-Westfalen.
Bilder: Pixabay, Sergey Ermokhin und Hans
Quellen: Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie, Deutsche Diabetes Gesellschaft, Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin, Innungsverband für Orthopädie-Schuhtechnik Nordrhein-Westfalen
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