Viele Eltern füttern ihre Kinder mit fertigem Babybrei aus dem Glas. Öko-Test hat deshalb Obstbreie untersucht und herausgefunden, dass keine Pestizide nachweisbar und die Produkte durchweg bio sind. So können Verbraucherschützer die Mehrheit empfehlen– aber: In sechs Babybrei-Gläschen steckt die Industriechemikalie Bisphenol A (BPA). Hersteller sollten aus Öko-Test-Sicht auf Ursachensuche gehen.  

Babybrei
Babybrei aus einem Glas hilft Eltern im Alltag.

Babybrei pestizidfrei, aber…

Ökotest hat 15 verschiedene Obstbrei-Gläschen getestet. Alle Produkte sind laut der Verbraucherschützer durchweg in Bio-Qualität und ohne Pestizidbelastungen. In den Deckeldichtungen von vier Produkten hat das beauftragte Labor PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen nachgewiesen – laut Öko-Test eine starke Verbesserung zum letzten Test, bei dem jeder Babybrei positive Befunde hatten.

… trotzdem nicht ungefährlich

Negativ überrascht hat hingegen der Fund der Industriechemikalie Bisphenol A (BPA) in sechs Testprodukten. BPA ist hormonell wirksam und gilt als fortpflanzungsgefährdend. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat nach Auswertung neuer Studien im vergangenen Jahr die Tagesdosis an Bisphenol A, die sie noch für gesundheitlich vertretbar hält – den sogenannten TDI – auf 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht angesetzt. Das ist 20.000-mal niedriger als zuvor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält diesen Wert für zu streng und empfiehlt einen TDI von 200 Nanogramm. Beide TDI-Werte sind rechtlich nicht bindend.

Labore untersuchten Brei mit dem Ergebnis: Fund der Industriechemikalie BPA.

Entstehung unklar

Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes, orientiert sich Öko-Test an dem strengeren TDI der EFSA. Bei den sechs belasteten Breien nimmt ein acht Kilogramm schweres Kind mit hundert Gramm bei zwei bis fünf Mal so viel TDI zu sich wie empfohlen. Bei Sprösslinge Apfel Holsteiner Cox, dem am höchsten belasteten Produkt, sogar um das 181-fache. „Kein Hersteller konnte uns sagen, wie das BPA in den Obstbrei gelangt ist. Wir sehen sie nun in der Verpflichtung auf Ursachensuche zu gehen, um die Quelle ausfindig zu machen. BPA hat aus unserer Sicht in keinem Lebensmittel etwas zu suchen – schon gar nicht in einem für Babys“, so Jil Eichhorn, Lebensmittelchemikerin und Öko-Test-Projektleiterin.

Allerdings schneidet kein Produkt immerhin schlechter als „ausreichend“ ab. Die Mehrheit der Obstbreie ist laut Öko-Test empfehlenswert. Die beiden „sehr guten“ Breie K- Bio Banane in Apfel und Mamia Bio Apfel-Mango gehören außerdem mit 0,75 Euro pro 190 Gramm zu den günstigsten im Test.

Weitere Informationen in der Septemberausgabe des Öko-Test Magazins und unter: oekotest.de/14839 

Quelle: oekotest.de/14839

Fotos: Freepik

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